Singapur

Es ist Montag frueh und Singapur begruesst uns mit leichtem Regen. Vom Flughafen ins Hotel sind es nur ein paar Kilometer und im Unterschied zu Sydney und Auckland will uns kein Taxifahrer abzocken. Da dies die letzte Station unserer Reise ist haben wir beim Hotel gewaltig aufgerieben: das Marina Bay Sands Hotel im Hafen von Singapur ist uns gerade gut genug.

Marina Bay Sands Hotel in Singapur

Das ist das bekannte Hotel mity dem Infinity Pool auf dem Dach im 57. Stock und das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Schon die Eingangshalle ist beeindruckend und erstreckt sich ueber die Grundflaeche aller drei Tuerme, die das Hotel bilden. Wir sind zu frueh da, wollen unser Gepaeck einlagern und bis drei Uhr Nachmittag ein bisschen herumspazieren. Die beruehmte Gartenanlage „Gardens by the Bay“ liegt gleich nebenan und bietet sich an um die Zeit bis zum Einchecken zu vertreiben. Allerdings lotst uns der Empfangschef gleich zur Rezeption, damit wir unseren Gepaeckszettel bekommen und dort teilt man uns mit, unser Zimmer im Tower drei ist schon fertig. Prima, denken wir, da gehen wir gleich fruehstuecken und nachher in die Parkanlage. Dass uns das Hotel dafuer einen ganzen Tag fuer neunhundert Singapur-Dollar zusaetzlich verrechnet sehen wir erst zwei Tage spaeter auf unserer Rechnung im Room-TV.

Infinity Pool im 57. Stock des Marina Bay Sands Hotel

Vorerst einmal sind wir begeistert und nachdem wir das wirklich hervorragende und preiswerte (85,70 Euro) Fruehstuecksbuffet abgeraeumt haben machen wir uns auf den Weg in die Gaerten. Der Eintritt ist machbar (etwa 32,- Euro inklusive Shuttle zum Flower Dome) und so bewundern wir Blumen und Pflanzen aus aller Welt gemeinsam mit vielen anderen Menschen aus aller Welt. Gleich daneben ist der Cloud Forest mit seinem Steg durch die Daecher eines Regenwaldes. Dort wird gerade eine neue Attraktion vorbereitet: „Avatar – the Experience“ wo die Welt aus dem Avatar-Film mit ihren vielen seltsamen Blumen und Gewaechsen nachgebaut wird. Die drachenaehnlichen Flugsaurier aus dem Film duerfen auch nicht fehlen, sind aber fast alle noch mit schwarzen Tuechern abgedeckt, weil die Eroeffnung erst in ein paar Tagen ist. Man kann sich aber schon virtuell in einen Bewohner der Avatar-Welt verwandeln, was wir natuerlich getan haben. Das Ergebnis ist aber wenig ansehnlich:

Da erfreuen wir uns lieber an den vielen Blumen und machen Fotos, um unter den tausenden Touristen nicht aufzufallen, die das auch tun. Ich habe selten so lieblich ausgesehen.

Der liebliche Norbert
Die liebliche You Song

Dann erlebe ich einen Moment des Schreckens. Ich bin ja furchtlos, was die Dinge des Lebens angeht. Loewen und Tiger, Schlangen und Drachen, Werwoelfe und Massenmoerder – allen diesen trete ich laechelnd entgegen und mein Puls erhoeht sich kaum ueber den Ruhewert von 45. Bei Spinnen aber falle ich in Schreckstarre. So klein kann die Spinne gar nicht sein – uebrigens gibt es keine kleinen Spinnen, es sind alles Monster – dass ich nicht meine Frau um Hilfe rufe. Die kommt dann, kaempft mit dem Untier und traegt es hinaus in den Garten. Dort lauert es wahrscheinlich auf mich, falls ich aus der Tuer trete. Man stelle sich also meinen Zustand vor, als wir auf dieses Monster treffen.

Begegnung mit dem Monster

You Song traegt mich halb bewusstlos aus der Gefahrenzone, bevor es mich fressen kann. Als ich wieder zu mir komme, ist es Nacht und wir sind in unserem Zimmer im Hotel. Zeit, nochmal in den Pool auf dem Dach zu gehen, denn dort gibt es auch warme Whirlpools mit Blick ueber Singapur. Wir springen hinein und gemeinsam mit siebzehn anderen Gaesten sitzen wir dann bis zum Hals im blubbernden Nass. Ein Genuss.

Dem Spinnenmonster entkommen

Heute ist der Tag der Abreise. Die Taschen sind gepackt – diesmal zwei Stueck mit jeweils dreissig Kilo – und es geht nach Hause. Noch einmal ein opulentes Fruehstuecksbuffet und dann ab zum Flughafen, wo wir um die Mittagszeit wegfliegen. Zuerst geht es nach Abu Dhabi, dort haben wir vier Stunden Aufenthalt, dann weiter nach Wien. Siebzehn Stunden Reisezeit haben wir vor uns, die meiste Zeit eingepfercht mit zweihundertfuenfzig anderen in einer Sardinendose. Wir freuen uns schon.

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