Aoteraroa – Hei kono ra!

Neuseeland – Auf Wiedersehen! Heute ist der Tag des Abschieds. Wir waren zwar nur ein paar Tage hier und haben nur einen Teil der Nordinsel gesehen, aber soviel kann man sagen: es ist ein schoenes Land. Fruchtbar mit gruenen Wiesen, Waeldern und Bergen, dazu die Straende, die denen in Australien um nichts nachstehen. Besonders beeindruckend war der Strand an der Westkueste mit feinem schwarzen Sand. So etwas haben wir noch nie gesehen.

Wir sind also auf dem Weg nach Auckland wo wir nach Mitternacht abfliegen werden. Jetzt ist es noch nicht einmal Mittag und es erhebt sich die Frage: was tun wir bis es Zeit ist, zum Flughafen zu fahren? Bis dahin sind es nicht einmal mehr hundert Kilometer und fast alles Autobahn. Was wuerde ein Koreaner in so einem Fall tun? Richtig: Golf spielen. Ihuteraroa fragt also seinen Freund Google, ob es in und rund um Auckland Golfplaetze gibt und natuerlich gibt es sie. Wir suchen und also einen aus, der in der Naehe des Flughafens liegt und fahren hin.

Schon am Eingang merken wir: hier sind das Geld und schoene Menschen zu Hause. Wir stehen mit dem Toyota Irgendwas vor einem verschlossenen Gittertor, das auch zum Schloss von Rapunzel passen koennte und ueberlegen. Sollen wir reinfahren? Natuerlich, sagt Tauaruru, jetzt, wo wir schon da sind und Ihuteraroa gehorcht, wie immer. Ein Druck aufs Knoepfchen der Toranlage und anstatt dass sich die Stimme eines Waechters meldet, die uns verkuendet dass der Dienstboteneingang hinten ist, gleitet das Tor zur Seite und wir fahren durch.

Auf dem riesigen Parkplatz stellen wir unsere Limousine zwischen einen Maserati und einen Jaguar, die beide etwas indigniert zur Seite rutschen und steigen aus. Das Clubhaus hat die Ausmasse einer mittleren Sporthalle und stahlt Modernitaet, Gediegenheit und Reichtum aus. Wir gehen also hinein und mir faellt ein, dass wir unsere Reiseklamotten anhaben: Blue Jeans mit T-Shirt und Sportschuhe. Wir sind also nicht overdressed. Drinnen suchen wir die Rezeption, was wegen der Groesse der Halle gar nicht so einfach ist. Ihuteraroa denkt an die Kuehnheit seine Maori-Vorfahren bevor sie in die Schlacht zogen, pfeift sich nichts und schlendert mit Blue Jean und Sportschuhen zu dem jungen Mann, der hinter dem Tresen steht.

Der ist aber ueberraschenderweise gar nicht ueberheblich. Er teilt uns mit, dass das ein Members Only-Club ist, aber wenn wir ein Mitglied kennen, koennten wir schon hier spielen. Er macht sogar Anstalten, irgendein Member zu suchen, das uns als Gaeste anmeldet aber wir wollen niemanden in Verlegenheit bringen und lehnen ab. Am Ende haette ich noch die Blue Jean ausziehen und eine Golfhose kaufen muessen. Wir suchen also einen anderen Golfclub und finden einen etwas ausserhalb von Auckland. Fahren wir also da hin, denn es ist nach wie vor erst frueher Nachmittag.

Nach etwa vierzig Minuten sind wir da und hier ist eine andere Welt. Kein Mensch kuemmert sich um unsere Kleidung oder Ausstattung, die Anlage liegt wunderschoen inmitten von Huegeln und Wald und wir bekommen anstandslos Schlaegersets und Golfcart fuer zusammen nicht einmal hundert Euro. Allerdings koennen wir nur neun Loch spielen, weil um halb sechs das Buero zusperrt und wir die Sachen zurueckgeben muessen. Macht aber nix, los geht’s. Beim ersten Abschlag kommt Tauaruru drauf dass sie ein Linkshaender-Set hat und ich muss umtauschen fahren. Ich bin noch nie so steile Haenge mit einem Golfcart gefahren, zu Fuss kommt man da kaum rauf oder runter, aber es macht Spass.

Um halb sechs bringen wir wie vereinbart die Ausruestung zurueck, sitzen dann noch eine Weile auf der Terrasse und schauen der Sonne zu, wie sie langsam nach unten wandert. Dann machen wir uns auf den Weg zum Flughafen in Auckland, geben unseren Toyota Irgendwas ab und warten auf das Flugzeug. Ihuteraroa und Tauaruru bleiben zurueck, wir nehmen uns aber fest vor, beide wiederzusehen. Norbert und You Song machen sich auf den Weg zu unserer naechsten Station: Singapur.

Eine Antwort auf „Aoteraroa – Hei kono ra!“

  1. You Song und Norbert, Ihr seid ein außergewöhnliches Paar. Euer Reisebericht, lehrreich und unterhaltsam, hat mich neugierig gemacht.
    Kommt gut nach Wien zurück, ich/wir die Golfrunde, wollen noch mehr über diese Reise erfahren.

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