Tag drei auf dem Barkly Highway, der mittlerweile zum Flinders Highway mutiert ist. Ansonsten hat sich nicht viel veraendert. die ersten hundert Kilometer sind rechts Eisenbahnschienen, links Telegrafenmasten und in der Mitte die schnurgerade Strasse. Dann kommt ein Szenenwechsel: wir ueberqueren die Schienen. Jetzt sind sie links, die Telegrafenmasten rechts und die schnurgerade Strasse in der Mitte. Horizont ist vorne, links und rechts und wenn ich in den Rueckspiegel schaue auch hinten. Ziemlich viel Horizont, manchmal ein paar Baeume. Die heimische Fauna besteht aus Rindern und toten Kaengurus, wie gehabt. Sobald man irgendwo stehen bleibt kommen kleine schwarze Fliegen dazu. Nicht unbedingt massenhaft, aber trotzdem laestig.
Ich erinnere mich gehoert zu haben dass das australische Outback trocken ist. Kann ich nicht bestaetigen. Es hat heute 38 Grad und trotzdem sehen wir in der Ferne immer wieder riesige Wasserflaechen. Darin stehen dann einige Baeume oder ein kleines Waldstueck. Seltsamerweise verdunstet das Wasser aber immer, wenn wir naeher kommen. Hie und da bleiben aber kleine Tuempel am Strassenrand stehen, damit die vielen Bruecken ueber die wir fahren auch irgendeinen Sinn haben. Wir sind jedenfalls gut ausgeruestet und haben einige Wasserflaschen mit. Ausserdem einen Camelback Wasserrucksack mit einer Notration. Haben wir aber noch nie gebraucht, Wasser und andere Getraenke kann man ueberall kaufen wo es Benzin gibt. Meist ist da auch ein Cafe dabei wo es auch warme Mahlzeiten gibt. Benzin gibt es allerdings nur alle hundertfuenfzig Kilometer im Schnitt. Also immer schoen volltanken.
Jetzt sitzen wir im Midway Motel in Richmond und nach einem kleinen Spaziergang um den Kronosaurus Waterpark – hier gibt’s tatsaechlich einen kuenstlichen See mit Wasserspielen – haben wir gerade unser Abendessen verdrueckt. Pepperoni Pizza und Reis mit Huehnerragout (ratet mal, wer was gegessen hat), also ist Zeit fuer die Technikfreaks unter euch.
Sicher haben sich schon einige unter euch gefragt, was wir so mithaben um sicher durch Australien zu kommen und schoene Berichte, Fotos und Videos anfertigen zu koennen. Voila – von links nach rechts:
- Osmo Action Kamera, befestigt am linken Spiegel mit einer Klammer und Kugelgelenken von Small Rig – sitzt perfekt, kann einfach gedreht und veraendert und mit einem Handgriff abgenommen werden falls noetig.
- Dogee Rugged Phone als Ersatz-Navi in einer Halterung von Ram Mount – einfacher geht’s nicht und haelt bombenfest
- Garmin Zumo XT mit Garmin Halterung – das haben wir in Melbourne gekauft und es hat sich toll bewaehrt. Australien-Karten sind inklusive.
- Insta 360 X2 Rundum-Kamera auf dem Invisible Stick (der wird tatsaechlich aus dem Bild rausgerechnet und ist spaeter nicht sichtbar), ebenfalls befestigt mit einer Small Rig Klammer. Die 360Grad-Videos muss man allerdings mit einer Spezialsoftware nachbehandeln, dann kann man jeden Bildausschnitt waehlen, der drauf ist.
- Das kleine orange Kaestchen etwas oberhalb vom Gasgriff rechts ist ein Spot Gen 3 Satellitentracker. Damit zeichnen wir unsere Reiseroute live auf und im Notfall kann man damit auch Notrufe absetzen. Die Reiseroute kann man uebrigens hier live verfolgen: https://maps.findmespot.com/s/QVBR/8Y.
Hier nicht im Bild, aber trotzdem in Verwendung:
- GoPro Hero7 Black
- Osmo Pocket mit Gimbal
- DJI Spark Drohne
- Huawei Handy von You Song fuer die schoenen Fotos waehrend der Fahrt
Gespeichert wird das Ganze auf einer Samsung T5 SSD, da haben wir bisher etwa 180 GB drauf. In Kuerze wird dann alles auf eine 1 Terabyte SSD von Samsung kopiert, damit auch nix verloren geht. Diese schoenen Berichte schreibe ich auf einem Samsung Galaxy Book 12, ich hab aber auch noch ein Getac F110 Tablet mit fuer alle Faelle.
Im Uebrigen fahren wir eine BMW R 1250 GS, also keine GS Adventure, die relativ neu ist. Jetzt allerdings nicht mehr, wir haben schon mehr als siebentausend Kilometer runtergeradelt und es werden noch ein paar mehr. Leider hat die BMW nur den kleinen 20 Liter-Tank, damit kommen wir etwa knapp vierhundert Kilometer, wenn wir alles rauspressen. Mit meiner GS zuhause schaffe ich problemlos ueber 500 Kilometer, weil die hat den grossen 32 Liter-Tank. Aber mit etwas Routenmanagement und den mahnenden Worten meiner Sozia ist es sich bisher immer ausgegangen.
Noch ein Wort zum Kronosaurus Waterpark. Im See kann man schwimmen, was gerade ein paar Kinder und zwei Pferde tun. Eine nette Liegewiese ist rundherum. Mitten im See ragt aber eine winzige kuenstliche Insel heraus, wo Fitzpatrick ruht, der erste Unfalltote im Richmond County. Er ist vor etwa hundertdreissig Jahren hier vom Pferd gefallen und wurde an Ort und Stelle begraben. Als der kuenstliche See angelegt wurde hat man sich entschlossen, seine letzte Ruhestaette im See zu lassen, man hat ihn nur etwas hoeher gebettet. Jetzt koennen die Kinder und alle anderen Erholungsbeduerftigen eine Runde um sein Grab schwimmen.