Es wird gruener und feuchter

Weiter geht es auf dem Flinders Highway. Bevor wir aber losfahren koennen beginnt unser Tagesablauf. You Song – Entschuldigung, Weemulee – bereitet ein kaiserliches Fruehstueck zu, damit der Blutzucker stimmt und der Kreislauf in Gang kommt: Kaffee fuer sie und Tee fuer mich, dazu entweder ein oder zwei Kekse vom Tischchen unseres jeweiligen Zimmers. Fast ueberall gibt es einen Wasserkocher im Zimmer mit Instantkaffee und sogar Milch bzw. Tee. Zwei Kekse sind auch ueberall dabei. Wenn Sonntag ist geniessen wir ein paar Oreo Kekse mit picksuesser Fuellung dazwischen. Danach bitte Zaehne putzen, sonst bekommt der Zahnarzt Arbeit. Ich krieg in der Frueh ja eigentlich nichts runter, werde aber mit Nachdruck dazu angehalten, kaiserlich zu fruestuecken.

Danach packen wir zusammen und beladen das Motorrad. Das geht jetzt ziemlich fix, alles findet seinen Platz: die Elektronik (Kameras, Navi und Satellitentracker) auf die Halterungen, unsere zwei kleinen Go-Bags mit den Notwendigkeiten in je einen Seitenkoffer, darauf je einen wasserdichten Seesack mit jeweils einem Spanngummi befestigen, die Wasserflaschen fuer die Fahrt in einen Plastiksack der beim Ruecksitz Platz findet – und los geht’s.

Wir sind in Queensland und das merkt man jetzt deutlich. Die Landschaft wird tatsaechlich gruener und ist nicht mehr so trocken. Zeitweise fahren wir tatsaechlich durch einen Wald, der diese Bezeichnung verdient, auch wenn die Baeume andere als bei uns sind. Unsere Tagesetappen sind meistens zwischen zweihundert und dreihundert Kilometer, heute sind’s etwas mehr. Nach etwa zwei Stunden Fahrt machen wir eine Pause, soferne eine Tankstelle mit Coffeeshop oder ein Roadhouse auftaucht. Dann gibt’s zweites Fruehstueck oder kleines Mittagessen. Falls sich nix zeigt bleiben wir auch mal auf einem Rastplatz kurz stehen. Danach ist das Sitzfleisch wieder bereit fuer die restlichen Kilometer.

Wir haben es uns zur Gewohnheit gemacht, schon einen Tag vorher die naechste Unterkunft zu reservieren. Das geht prima im Internet oder mit dem Handy von Weemulee, weil sie hat eine Daten-SIM-Karte. Damit vermeiden wir, am Nachmittag von einer Unterkunft zur naechsten fahren zu muessen wenn es keine Zimmer mehr gibt. Und das kommt gar nicht so selten vor. Oft gibt es ueberhaupt nur ein Motel und das naechste ist erst zweihundert Kilometer weiter. Wir haben ja kein Zelt mit und in der Nacht wird es immer empfindlich kalt. Jetzt wo wir uns der Kueste naehern gibt es mehr Unterkuenfte zur Auswahl. Trotzdem ist es beruhigend zu wissen, wo man sicher uebernachten kann. Wer weiss, was in der Nacht so alles rumtrampelt?

Sichere Uebernachtung tut not.

Der naechste Halt ist morgen direkt am Strand. In Balgal Beach etwas oberhalb von Townsville haben wir einen Bungalow fuer zwei Naechte gemietet. Relaxen ist angesagt, bevor es die Kueste runter nach Brisbane geht.

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