Am heutigen Tag fuhren wir in den Uluru Nationalpark um den beruehmten Felsen und die Olgas – den Kata Tjuta Nationalpark – kennenzulernen. Gleich vorweg: mir ist ein wenig der Schmaeh ausgegangen. Eigentlich bin ich nicht so leicht zu beeindrucken. Ein roter Berg in der Wueste, na und? Dieser Berg ist aber schon etwas Besonderes. Je naeher man kommt, desto wuchtiger setzt sich dieser rote Monolith als einzige schroffe Erhebung inmitten einer relativ ebenen Landschaft ins Bild. Der Blick wird magisch angezogen von dem Felsblock, man kann eigentlich bis an den Fuss des Berges heranfahren und wenn man dann ein Stueck auf dem Wanderweg, der rund um den Berg fuehrt entlang spaziert erfaehrt man, warum dieser Ort fuer die Aborigines seit 40 000 Jahren etwas Heiliges war und noch ist.
Die Felswaende steigen steil empor und aus der Flanke des Berges sind kleine und groessere Brocken abgebrochen und bilden Vorspruenge und Hoehlen. In diesen Hoehlen haben die Vorfahren der heutigen Ureinwohner gelebt und verschiedene Rituale durchgefuehrt. Ein Platz war zum Beispiel fuer die alten Leute reserviert, die nicht mehr auf die Jagd gehen konnten, eine andere Hoehle fuer die Frauen, wo die Maedchen jene Fertigkeiten erlernten, die man zum Ueberleben im Busch brauchte und wieder eine andere war der Ort der jungen Maenner wo diese in den Jagdtechniken unterrichtet wurden, welche Pflanzen geniessbar sind und wo man Wasser findet.
Wenn es regnet, rinnt das Wasser an den Flanken des Berges nach unten und bildet natuerliche Zisternen, die auch noch lange nach den Regenfaellen bestehen. Der Wanderweg ist sehr gut ausgebaut und beschildert, man kann auch mit dem Fahrrad oder mit einer Segway-Tour den Berg umrunden. Daneben fuehrt auch eine asphaltierte Strasse um den Berg, die wir mit dem Motorrad gefahren sind. Vielleicht liegt es an der Jahreszeit – es ist jetzt im September keine Touristen-Hochsaison – aber obwohl Touristen hier sind, gibt es kein Gedraenge. Teilweise sind wir ganz alleine gegangen, manchmal sind wir einzelnen Familien oder Paaren begegnet.
Es ist schwer zu sagen, aber dieser Berg uebt eine Faszination aus. Man kann ihn nicht uebersehen, er draengt sich in den Mittelpunkt und hat eine ueberwaeltigende Praesenz. In den Hoehlen am Fuss des Berges sieht man noch die Malereien der Ureinwohner und man kann sich lebhaft vorstellen, wie die Menschen vor vielen Jahrtausenden hier gelebt haben. Wir jedenfalls waren beeindruckt und sind noch einige Zeit auf einer Bank beim Parkplatz sitzen geblieben, nur um den Riesenfels anzuschauen. Ich war irgendwie fasziniert und beeindruckt. Kein Gedanke an lustige Histoerchen und spassige Wortklaubereien.
Erst einige Zeit spaeter ist mir wieder der Jux eingeschossen. Deshalb hier fuer alle Schwurbler meine neueste Uluru-Verschwoerungstheorie: Der Berg ist kein Berg sondern ein Alien-Raumschiff. Das ist klar ersichtlich, wenn man genauer hinschaut. Die vielen grossen und kleinen Loecher im „Fels“ sind die Austrittsduesen der Korrekturraketen beim Landen und auch die Eingangsluken in das Raumschiff kann man erkennen. Dort hinein wurden auch im Laufe der Jahre mehrere Menschen entfuehrt, damit sie als Versuchskaninchen fuer die Aliens dienen konnten. Der Beweis: der Steig, auf dem man bis auf den Gipfel des Raumschiffs klettern konnte wurde im Oktober 2019 dauerhaft gesperrt, damit keine Touristen mehr in das Raumschiff gezerrt werden koennen, wenn sie den „Berg“ besteigen wollen. Die Wahrheit liegt vor deinen Augen, du musst sie nur erkennen wollen.
Nach diesen spektakulaeren Erkenntnissen, die mir alle gekommen sind, als ich auf der Bank vor dem Uluru gesessen bin, geht es weiter zum Kata Tjuta Nationalpark, bzw. zu den Olgas. Etwa vierzig Kilometer entfernt, kann man diesen auffaelligen Gebirgszug auch schon vom Uluru-Felsen – Verzeihung: Raumschiff – erkennen. Auch diese Felsformationen sind beeindruckend, es fuehren einige Wanderwege hindurch und entlang, aber wir muessen wieder zurueck in unser Hotel in Yulara, etwas ausserhalb des Nationalparks. Jetzt sitze ich dort am Computer und kann eines feststellen: alleine wegen diesem Tag hat sich unsere Australienreise samt der langen und beschwerlichen Anfahrt ueber den Stuart Highway gelohnt. Was jetzt noch kommt kann nur noch Zugabe sein.