Uluru

Der Weg nach Uluru ist ein weiter. Zweihundertfuenfzig Kilometer auf dem Lasseter Highway von Erldunda, wo wir heute uebernachtet haben. Da will der echte Australier mit vollem Magen losfahren. Die australische Kueche ist ja zweierlei: nahrhaft und viel. Die Burger sind riesengross, die Steaks gigantisch, die Fritten dazu tuermen sich zu Gebirgen. Gestern habe ich ein „Truckers Breakfast“ versucht – kaum runterzukriegen: zwei gebratene Eier, Wuerstchen, Kartoffelpuffer, Bohnen, Berge von Schinken und Speck und natuerlich die Pommes Frittes (die hier anscheinend „Wedges“ heissen). Eine Mahlzeit reicht mir fuer den ganzen Tag. Ich muss aber auch keinen tonnenschweren Road Train pilotieren.

Aber jetzt heisst es, sich fuer den Weg nach Uluru vorzubereiten. Warum also nicht eine typische australische Mahlzeit ausprobieren? Wir haben sie ja schon tagelang auf dem Highway rumliegen sehen, jetzt rauf auf den Teller: der Traum jeden Veganers – Kaengurufleisch. Das Verspeisen ist nicht so einfach, weil es immer wieder vom Teller huepfen will. Wenn man es aber einmal mit der Gabel fixiert hat, erweist es sich als weich und zart, ganz anders als koreanische Hunde oder chinesische Schlangen. Der Geschmack ist australisch, mit einem Hauch von Wuestenaroma. Im Abgang eine leichte Rosmarinessenz. Man denkt an bluehendes Buschland in den Northern Territories.

So, jetzt sind wir schon zwei Stunden unterwegs und das Kaengurufleisch ist immer noch drin. Scheint also mit meiner Darmflora zu kooperieren. Fehlt noch Krokodil, dann haetten wir die australischen Leckerbissen durch. Am Horizont erscheint ein gigantischer Tafelberg. Uluru! Endlich! Wir halten an einer Stelle, die einen schoenen Ausblick ueber das Buschland auf den Berg bietet und wir sind nicht die einzigen. Ueberall klicken Fotoapparate beziehungsweise Handies. Mir kommt der Berg allerdings komisch vor. Eigentlich zu gross und auch zu nah. Das Navi sagt: noch hundertdreissig Kilometer, das kann eigentlich nicht sein. Ich erinnere mich an einen alten Jackie Chan Film, wo er den Ayers Rock hinauflaeuft und ein paar Kaempfe abliefert. Das hier sieht nicht so aus.

Uluru?

Wir fahren weiter und die Strasse wendet sich nach rechts, weg vom Berg. Es wird klar, das war nicht der Ayers Rock. Ob das auch alle Fototouristen wussten? Noch eine Stunde durch teilweise abgebranntes Buschland und dann sind wir da. Das Sails in the Desert Hotel erwartet uns mit allen seinen fuenf Sternen. Luxus pur, etwas weiter entfernt der Ayers Rock. Morgen wollen wir in den Nationalpark fahren, muessen aber erst herausfinden ob es eine Tour gibt oder ob wir selber fahren wollen. Schokomaul Dundee wird es erkunden.

Uluru – der Richtige!

Schreibe einen Kommentar