Bye bye BMW

Der Thailaender war keine so gute Idee. Am naechsten Tag zeigt mir mein Darm den Stinkefinger und laesst mich wissen, wer in unserer Beziehung die Hosen anhat. Ich jedenfalls nicht, denn ich sitze wieder zirka alle zehn Minuten auf dem Klo. Es hilft alles nichts, Weemulee packt die Chemokeule aus und fuettert mich mit allen moeglichen Pillen, Saeften und Tabletten. Mit ist inzwischen alles egal. Obwohl ich mich eigentlich recht gut fuehle, denke ich nur daran, wie ich am naechsten Tag moeglichst schnell vom Motorrad in die Buesche komme.

Strenges Fasten ist angesagt, denn wir werden den Darm schon aushungern, den Teufel. Und wirklich, in der Nacht ruhe ich entspannt, ohne Klobesuch und am Morgen packen wir zusammen und fahren los. Die letzten Etappen an der Ostkueste nach Sydney sind unspektakulaer. Fallweise fahren wir durch Regenwolken aber grossteils haelt der Himmel dicht. Mein Darm tut dasselbe und so rollen wir entlang der A1 nach Belmont, kurz hinter Newcastle. Wieder finden wir ein schoenes Motel mit Blick auf einen See und die Chemiekeule wirkt weiterhin. Mein Darm ist beleidigt und ruehrt sich nicht.

Noch eine Nacht liegt vor uns, bevor wir unsere BMW zurueckgeben und die verbringen wir bereits in Sydney, aber im Norden, im Ibis Hotel beim Macquarie-Park. Am naechsten Morgen geht es dann zum Travellodge Hotel beim Flughafen, wo wir schon bei unserer Ankunft vor fast zwei Monaten einige Tage verbracht haben. Wir checken ein und dann ist es soweit: noch einmal starte ich die BMW – diesmal ohne Gepaeck – und wir machen uns auf den Weg nach Seven Hills, wo wir uns von unserer treuen Reisegefaehrtin verabschieden muessen. Etwas mehr als zehntausend Kilometer sind wir gefahren und es gab absolut keine Probleme. Zweimal mahnte die BMW etwas Luft fuer den Hinterreifen ein und einmal fuellte ich ein Stamperl Motoroel nach. Die Reifen sind ziemlich am Ende, aber ich bin dankbar, dass wir nicht eine einzige Reifenpanne hatten. Als Reisemotorrad ist die BMW 1250 GS ein optimales Gefaehrt.

Jetzt sitzen wir im Hotel und ueberlegen, wie wir unseren Haufen Gepaeck am besten fuer die naechste Etappe nach Neuseeland einteilen. Die Motorradsachen brauchen wir nicht mehr, die wollen wir per Post nach Hause schicken. Wir stopfen also alles in die Riesentasche von Louis und machen uns mit dem Taxi auf den Weg zum naechsten Postamt. Dort angekommen stellen wir fest dass die Tasche fuenf Kilo zu schwer ist. Die Post nimmt nur Pakete bis zwanzig Kilo. Wir muessten also noch ein Fuenf-Kilo-Paket machen, aber die Gesamtkosten fuer den Versand per Luftpost – Seefracht gibt’s nicht – waeren ueber vierhundertfuenfzig Dollar. Das macht keinen Sinn, und so schleppen wir die Riesentasche wieder per Taxi zurueck ins Hotel. Schliesslich entdeckt der schlaue Schokomaul Dundee per App, dass man das Gesamtgewicht der Gepaeckstuecke bei der Fluglinie erhoehen kann. Flugs getan und schon haben wir zwei Gepackstuecke mit 25 und 30 Kilogramm um wohlfeile 68 Dollar Aufpreis. Jetzt muessen wir nur noch unser ganzes Zeug in zwei Taschen unterkriegen. Ob wir das schaffen, das lest ihr in der naechsten Folge.

Das Gepaecks-Puzzle Teil 1
Teil 2

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