Brisbane

In Brisbane ist Pause angesagt. Wir uebernachten bei koreanischen Bekannten und endlich ist mal Zeit, die Klamotten und das ganze uebrige Zeug vollstaendig auszupacken und auszuruhen. Das Wetter laedt auch nicht dazu ein, am Strand baden zu gehen (es hat etwas ueber zwanzig Grad und manchmal regnet’s) und so tun wir, was besonders die Koreaner immer tun: wir gehen Golf spielen.

Das haut bei mir nicht so richtig hin, daher machen wir am zweiten Tag einen Ausflug – dreimal duerft ihr raten – an die Kueste. Davon gibt’s in Australien ja nun wirklich genug, aber nur einen oestlichsten Punkt des Landes: den Leuchtturm in Byron Bay.

Byron Bay

Auf diesem Bild kann man ihn erahnen, er ist im Hintergrund auf der Spitze des kleinen Huegels. Man kann bis hinauf fahren und dann auf einem kleinen Pfad, von dem man wunderbare Aussichten auf das Meer hat, weitergehen. Auf diesem kilometerlangen Strand zaehle ich etwa fuenfzehn Personen, im Wasser surfen etwa ebenso viele. Habe ich schon gesagt dass es in Australien phaenomenale Straende gibt?

Bei der Rueckfahrt machen wir dann noch einen Abstecher nach Gold Coast, etwa achtzig Kilometer unterhalb von Brisbane. Zum Unterschied von allen anderen Straenden, die wir bisher gesehen haben, tuermen sich hier dreissig Stock hohe Hotels und Apartment-Blocks direkt am Strand in die Hoehe. Der Strand selber ist wiederum eine Wucht, aber man fuehlt sich wie in Miami oder in Palm Beach (das es uebrigens auch hier gibt). Eine Unterkunft hier ist schweineteuer, dafuer hat man jede Menge Geschaefte, Lokale und Restaurants, wo man den Rest seines Ersparten ausgeben kann, bevor die Kreditkarte explodiert.

Am naechsten Tag haken wir dann den naechsten Teil eines Australien-Pflichtprogramms ab und knutschen einen Koala.

Das heisst, das Knutschen muss der unerschrockene Schokomaul Dundee uebernehmen, Weemulee kneift und fotografiert nur. Die Schlangen will sie auch nicht umhalsen, die Krokodile sind leider eingesperrt und Spinnen gibt’s keine. Mit denen haette sie problemlos gespielt, wie in ihrer Jugend in Korea.

Zum drueberstreuen finden wir dann auch noch eine Gruppe unglaublich zahmer Kaengurus und einen frechen Emu.

Nach drei Tagen Erholung nehmen wir nun die letzten knapp tausend Kilometer unserer Australien-Reise unter die Raeder. Die BMW hat schon ungeduldig mit den Seitenspiegeln gewackelt und schnurrt jetzt zufrieden die M1 Richtung Sydney hinunter. Schoen langsam wird es wieder frischer, den Regenwolken weichen wir geschickt aus, aber es hat nur mehr zwanzig Grad. Noch knapp eine Woche und wir muessen uns von unserer tollen zweiraedrigen Reisegefaehrtin verabschieden. Verabschieden werde ich mich wohl auch von meinen Motorradstiefeln muessen, die geben schoen langsam den Geist auf. Mehr als zehn Jahre lang haben sie mir gut gedient und mich auf vielen Routen begleitet, jetzt werdern sie ihre letzte Ruhestaette auf dem fuenften Kontinent finden. Bis Sydney muessen sie aber noch durchhalten.

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