Es ist Mittwoch. Heute kriegen wir unser Visum. Um halb vier holt uns der Taxifahrer unseres Vertrauens vom Hotel ab. Den Weg zur chinesischen Botschaft kennen wir schon, pünktlich um vier Uhr öffnet sich die eiserne Pforte. Es sind nicht viele Leute da, sollte also schnell gehen. Denkste. Die Chinesen schaffen es, auch noch in die Abholprozedur Wartezeiten einzubauen. Aber schließlich haben wir unsere Pässe wieder und es klebt auch in jedem ein sieben Tage Visum. Sollte sich also bis zur Fähre nach Korea ausgehen.
Wir wollen zurück zum Hotel fahren, aber unser Taxifahrer bietet uns an zum russisch- mongolischen Freundschaftsdenkmal auf den Zaizan-Hügel zu fahren. Gemacht, da wollten wir ohnehin noch hin. Unterwegs fällt mir ein, dass wir uns auch den Bogd Khan Palast anschauen könnten. Den nehmen wir auch noch mit.
Hier wohnte der letzte mongolische König bis zur Umwandlung in die mongolische Volksrepublik. Der Sommerpalast ist Großteils ein buddhistischer Tempel, der Winterpalast daneben ist im europäischen Stil erbaut. Im Königspalast gibt es ein interessantes Museum, die Anlage ist nicht überrestauriert und wirkt so sehr authentisch. Wir erfahren viel über die Geschichte der Mongolei und über den mongolischen Buddhismus.
Gestern haben wir schon das Gandan Kloster in der Nähe unseres Hotels besucht. Es liegt – eigentlich untypisch – mitten in der Stadt und besteht aus alten und auch neu gebauten Hallen.
Dann geht es auf den Zaisan. Das letzte Stück zum Denkmal führt über eine lange Steintreppe bergauf. Unser Taxifahrer bleibt unten und wir keuchen hinauf. Oben hat man einen wunderbaren Rundblick über ganz Ulan Bataar.
Das Denkmal erinnert an die russisch-mongolische Freundschaft und die Hilfe der Russen nach dem zweiten Weltkrieg.
Es ist auch hier anscheinend wieder irgendein Schulabschluss-Feiertag, denn viele Gruppen von festlich gekleideten Jugendlichen sind unterwegs. Wir bedauern die vielen jungen mongolischen Schönheiten, die sich in High Heels die Steinstufen rauf und runter quälen, aber Schönheit muss nun mal leiden. Wir dagegen sind in Sportschuhen unterwegs und senden von hier einen Gruß in die Welt: