Endlich hat uns der Regen erwischt. Bis zur griechischen Grenze wurden wir eingenaesst – aber nur aeusserlich, unser Regenzeug haelt dicht. Die Fahrt Richtung Thessaloniki wurde dann lang, es wurde Abend und kein Quartier in Sicht. Wir fuhren von der Autobahn ab, die Bundesstrasse entlang an einem See und durch kleine Doerfer war zwar schoen, aber nur ein paar Tavernen und Cafes, keine Hotels oder Pensionen. Also wieder auf die Autobahn und bis nach Kavala, der naechsten groesseren Stadt – in 100km Entfernung. So gegen halb zehn Uhr kamen wir an und voila! Ein super Hotel gleich am Ortsanfang, und auch noch preisguenstig. In Griechenland ist es bereits eine Stunde spaeter, deshalb duschen und in die Heia. Am Morgen gut ausgeruht (na gut, es war eher spaeter Vormittag) und nach einem guten Fruehstueck machen wir uns wieder ans Aufpacken unserer Gepaeckstuecke. Fuer die Detailprozedur ist hier kein Platz, daher nur soviel: um 13.00 Uhr waren wir fertig und fuhren los.
Kein Regen heute aber heftiger laestiger Seitenwind. Wir fahren stundenlang mit ca. 30 Grad Schraeglage nach links. Gut dass wir insgesamt etwa 500kg Kampfgewicht haben, aber die dauernden Boeen versetzen das Motorrad doch immer wieder. Bei der tuerkischen Grenze dann ein kurzer Aufenthalt, auf unserer Seite niemand da, wir kommen gleich dran. Auf der Gegenseite Richtung Griechenland langer Stau und schwer bewaffnete Soldaten. Schon bei der letzten Grenze von Albanien nach Griechenland hatten wir Glueck. Der nette Grenzbeamte lotste uns an der Autoschlange vorbei direkt zum griechischen Grenzer. Leider hab ich diesmal noch immer keine gruene Versicherungskarte mit, macht 120 Euro Versicherungsgebuehr fuer die Tuerkei. Haette ich aber ohnehin bezahlen muessen weil die gruene Karte fuer den asiatischen Teil der Tuerkei nicht gilt. Der nette Versicherungsmensch macht mir dann noch klar dass es deswegen so teuer ist weil es unzaehlige Unfaelle mit Motorraedern gibt. Die Tuerken moegen naemlich keine Motorraeder und fahren sie einfach ueber den Haufen. Von Istanbul raet er mir gleich ganz ab: „Too dangerous, too many crazy car drivers“. Als er hoert dass wir die ganze Tuerkei durchqueren und in den Iran fahren wuenscht er mir alles Gute, ist aber sicher dass wir dort nicht ankommen werden. Nun gut, wir werden ihn eines Besseren belehren.