Heute fahren wir weiter. Vor uns liegen sechshundert Kilometer durch die Wüste Gobi – aber auf Asphaltstraße. Es ist Samstag und halb Ulan Bataar fährt nach Süden zum Dschingis Khan Reiterstandbild oder zum Schildkrötenfelsen. Deshalb staut es sich auch die ersten vierzig Kilometer. Dann sind wir aber fast alleine auf der Straße zur chinesischen Grenze. Schön langsam treten die Wiesen und Hügel zurück und machen der steinigen Wüste Gobi platz. Obwohl es Mitte Juni ist und die Sonne scheint ist es durch den Fahrtwind angenehm kühl. Erstaunlich viele tote Rinder liegen neben der Straße, zum Teil schon arg verwest. Hie und da sehen wir Schaf- oder Rinderherden aber meist streckt sich die Straße bis zum Horizont oder verschwindet hinter Hügeln in der Ferne.
Am frühen Nachmittag haben wir mehr als zweihundert Kilometer geschafft und wir beginnen uns nach einer Unterkunft umzusehen. Wir haben noch drei Tage Zeit bis wir an der Grenze abgeholt werden und wollen nicht zu früh dort sein. In Tschoir werden wir fündig, in einer Gruppe von mehrstöckigen neuen Wohnhäusern ist ein kleines Hotel
. Der Fernsehabend ist auch gerettet, es ist Fussball-WM und heute spielt Frankreich gegen Australien und Argentinien gegen Island. Das dritte Spiel beginnt erst um Mitternacht, aber da träumen wir schon von der Fahrt durch die Wüste Gobi am nächsten Tag.