Kleines Update

In den letzten Wochen hat sich Einiges getan. Die Endphase unserer Reiseroute wurde mehrmals geändert: zuerst erhielten wir die Nachricht, dass ein Grenzübergang via Panmunjeom von Nord- nach Südkorea trotz des aktuellen politischen Tauwetters nicht möglich ist. Damit ist die Nordkorea-Variante gestorben.

Wir hatten uns dann eigentlich für die direkte Route von der Mongolei durch China nach Tianjin entschieden, obwohl sie bürokratisch, teuer und nur mit Guide zu befahren ist. Ein paar Tage gepampert zu werden von chinesischen Reisebegleitern, die alles für uns organisieren erschien aber gar nicht so schlecht, nach der langen Anreise. Wird aber leider nix: seit 2018 gibt es eine neue Verordnung in China: kein chinesischer Führerschein für Ausländer über 60 Jahre. Damit falle ich in die Kategorie Methusalem, der zu tatterig ist, ein Fahrzeug in China selber zu lenken. Die angebotene Alternative mit dem Motorrad auf dem Minibus und wir zwei als mitreisende Passagiere haben wir abgelehnt. Na gut, dann also durch Sibirien nach Vladivostok, wie ursprünglich geplant.

Ansonsten sind die letzten Wochen vor der Abreise sehr intensiv. Die Visa haben wir noch nicht bekommen, das Büro ist aber aktiv. Für die Mongolei wurde jetzt noch eine Hotelbuchung für den Aufenthalt gefordert. Wir haben natürlich keine Ahnung, wann genau und wo wir dann dort übernachten werden. Schließlich habe ich auf booking.com zwei Nächte in einem günstigen Hotel in Ulanbataar gebucht. Gezahlt muss erst bei der Ankunft werden und schlimmstenfalls können wir stornieren.

Der ADAC hat das angeforderte Carnet de Passage für das Motorrad geschickt. Kosten: € 210.- (für ÖAMTC-Mitglieder) und notwendiges Dokument zumindest für die zollfreie Einreise in den Iran. Die notwendige Kaution von € 3.000.- wurde durch eine Bankgarantie erledigt, sie wird zurückgestellt wenn das Motorrad wieder in Österreich ist.

Das Wetter hat sich in den letzten Tagen gottseidank beruhigt. Nach minus 15 Grad letzte Woche sind es heute plötzlich plus 18 Grad. Wir werden also voraussichtlich nicht mit der Arktisausrüstung losfahren müssen. Die jährliche Grippewelle haben You Song und ich auch schon erledigt. You Song ist schon fast wieder ganz fit und ich kämpfe nur noch mit hartnäckigem Hustenreiz und verrotzter Nase.

Bleibt noch abzuwarten bis das Vorbereitungs-Service für das Motorrad erledigt ist – da hapert es leider mit der Werkstatt, weil die momentan umbauen und damit noch nicht mal begonnen haben – und alle Visa da sind. Noch sind drei Wochen Zeit.

Kein Funkerkurs

Die Idee mit dem Funkerkurs um dann unsere Reise mit meinem Funkgerät über APRS live dokumentieren zu können habe ich aufgegeben. Zu kompliziert, zu umständlich zu handhaben, zu faul um für den Funkerkurs zu lernen. Außerdem ist fraglich, ob es den vielen Grenzbeamten gefällt, wenn sie bei uns ein Funkgerät finden – ich wäre wahrscheinlich der erste österreichische Spion im Iran oder in Turkmenistan, aber diesen Rekord muss ich nicht unbedingt erlangen.

Stattdessen habe ich eine ideale Lösung gefunden: den GPS Tracker Spot Gen 3. Damit sind wir über Satelliten jederzeit verfolgbar und die gesamte Route kann live im Internet verfolgt werden. Der Menupunkt „Live Route – Derzeit Testbetrieb“ führt zu der entsprechenden Anzeige auf der Landkarte. Im derzeitigen Testbetrieb werden aber nur verschiedene Testfahrten im Raum Wien angezeigt. Sobald wir unsere Reise gestartet haben werden dort dann die aktuellen Reisedaten aufscheinen.

Die Zeit fliegt dahin

Inzwischen ist es Jänner  2018 und es sind nur noch zweieinhalb Monate bis zu unserer geplanten Abfahrt. Im Herbst 2017 hatte ich viel zu tun mit der Organisation des Vienna Taekwondo Festival 2017. War ein schöner Erfolg. Jetzt geht es konkret an die Reisevorbereitungen.

Die Visabesorgung haben wir ausgegliedert. Statt selber von Botschaft zu Botschaft zu pilgern haben wir ein Visabüro eingeschaltet (ALM Consulting Services). Das ist zwar nicht billig, aber die kennen sich aus. Wir brauchen immerhin Visa für sechs Länder: Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Russland (zweimal) und die Mongolei. Dazu eventuell China, falls wir uns doch entschließen, die kürzere aber teurere und bürokratische Strecke von der Mongolei nach Tianjin zu fahren und von dort nach Incheon in Korea überzusetzen. Für die Organisation dieser Strecke samt chinesischem Führerschein und Motorradzulassung haben wir ein Angebot eines chinesischen Reisebüros (www.tibetreisen.com) , aber leider ist das ziemlich teuer.

Eine weitere verrückte Variante ist uns eingefallen: warum nicht durch Nordkorea nach Südkorea fahren? Vor einigen Jahren waren wir schon mal in Nordkorea (siehe hier). Surrealer Trip aber interessant. Die Durchfahrt von China durch Nordkorea und der (eigentlich geschlossene) Grenzübergang in Panmunjeom nach Südkorea klingt unmöglich. Einer Motorradgruppe aus Neuseeland ist das aber vor einiger Zeit schon gelungen. Nach dem dramatischen Aufschaukeln der Kriegsdrohungen zwischen Nordkorea und den USA in den letzten Monaten scheint sich derzeit wieder im Lichte der olympischen Spiele in Pyeongchang eine Periode der Annäherung von Nord und Süd anzubahnen. Vielleicht ein guter Zeitpunkt für eine derartige Aktion – sofern es den Politikern in beiden Ländern gefällt. Das Organisationsbüro unserer letzten Nordkoreareise findet die Idee jedenfalls gut und derzeit wird geprüft ob das machbar ist. Realistischerweise sind die Chancen aber gering und wir werden wohl entweder von Wladiwostok oder von Tianjin aus nach Südkorea schippern.

Es ist noch Zeit, aber…

Nach der Rückkehr aus Korea und China im Juli (Taekwondo-WM-Besuch in Muju und Internationales Martial Arts Festival in Jinhua) möchte ich langsam die Visa-Angelegenheiten angehen. Die Abreise ist zwar erst für Anfang April 2018 geplant, aber die Zeit verrinnt schnell und ich habe im Herbst auch noch anderes zu tun, z.B. das Vienna Taekwondo Festival 2017 zu organisieren. Konkret steht mal das Iran-Visum auf der Todo-Liste, weil ich nicht weiß, wie schnell das geht und welche Komplikationen da noch auftauchen können. Dann kommen Russland und die anderem Länder dran.

Die aus Korea mitgebrachte DJI Spark Drohne hat schon die ersten Tests hinter sich und hält wirklich was sie verspricht. Allerdings muss die Bedienung doch etwas geübt werden. Mein Samsung Galaxy Mega läuft leider immer noch auf Android 4.2.2. und das gefällt der DJI-App nicht. Update beim Handy ist nicht möglich, also neues Handy kaufen? Momentan verwende ich ein Tablet, aber das ist wiederum etwas zu groß für die Reise. Ich verfluche die Handy-Erzeuger, die einem alle sechs Monate ein Neues verkaufen wollen…

Die ersten Vorbereitungen

Wie erwähnt möchten wir unseren Daheimgebliebenen ermöglichen, unsere Reise möglichst zeitnah im Internet mitverfolgen zu können. Der gekaufte GPS Tracker (China-Shop im Internet: € 35.-) erwies sich – zumindest hierzulande – als tauglich mit einer Prepaid SIM-Karte. Er sendet GPS-Daten per Text-SMS, die auf Online-Kartenmaterial (etwa Google Maps) in Echtzeit sichtbar werden wenn man die entsprechende Telefonnummer aufruft. Allerdings können wir aus Kostengründen (Roaming) die SIM-Karte nicht gut außerhalb Europas verwenden. Wir müssten in den Ländern die wir durchqueren jeweils andere SIM-Karten verwenden, die natürlich auch wieder andere Telefonnummern haben. Wer also unsere Reise verfolgen möchte müsste die jeweiligen Telefonnummern wissen, um die Position auf der Karte angezeigt zu bekommen. Natürlich könnte ich dann diese Nummern auf dieser Homepage veröffentlichen, aber es wäre doch kompliziert.

APRS – Die Lösung?

Seit Kurzem habe ich mir ein Handfunkgerät angeschafft: das Yaesu VX-8DE. Ich hab zwar vor Jahren im Zuge meiner Ausbildung zum Privatpilotenschein auch das Funkerzeugnis gemacht, aber eigentlich keine Ahnung vom Funken außerhalb vom Flugverkehr. Kurz: das Ding ist ein Traum! Mit dem Zusatz-GPS-Modul kann es APRS-Nachrichten und Positionsmeldungen absenden und die kann man auf entsprechenden Webseiten (etwa: https://aprs.fi/) live sehen. Ob die Sache dann auch in den Steppen Kasachstans oder der Mongolei funktioniert weiß ich noch nicht, die notwendigen Funkantennen sind dort eher spärlich vorhanden. Laut dem schlauen Internet soll man aber auch über Kurzwelle die Positionsdaten weltweit senden können. Muss jetzt nur noch die entsprechenden Frequenzen finden…

…….

Hmmm – hab gerade erfahren dass man zum Senden von APRS-Baken auch die Amateurfunkberechtigung braucht. Außerdem gilt dann die Erlaubnis auch nicht für alle Länder durch die wir durchkommen. War wohl etwas zu voreilig mit dem Ausprobieren…

Werde trotzdem mal im Herbst den Funkerkurs besuchen. Zumindest in Europa sollte das mit den Positionsdaten dann funktionieren – vorausgesetzt ich komm bei der Prüfung durch 🙁

Die Planung beginnt

Ordnung ist das halbe Leben, sagt man. Aber auch, dass das Genie das Chaos besiegt. Bisher habe ich eher nach dem zweiten Satz gelebt.

Bei einer solchen Reise muss man sich aber zwangsläufig um ein paar Dinge kümmern. Was wir an Ausrüstung mitnehmen wollen steht hier. Da wir aber eine Menge fremder Länder durchqueren werden müssen wir uns auch um Visa und andere bürokratische Dinge kümmern. Vorläufig hab ich mal eine Liste erstellt, für welches Land man ein Visum braucht und wie man dazu kommt. Außerdem werden wir für den Tuttelbären vermutlich ein Carnet de Passage brauchen um keine Zollschwierigkeiten zu bekommen. Versicherungsschutz für uns beide und den Tuttelbären ist auch ein Thema. Muss noch abgeklärt werden was da am besten ist.

Als Erstes haben wir die Route festgelegt. Wir wollen durch die Türkei und den Iran fahren und dann durch einige „Stans“ und einen kleinen Schwenk durch Russland in die Mongolei. Der Schwenk durch Russland ist leider notwendig, weil wir mit dem Motorrad nicht nach China hinein kommen. Der verlangte chinesische Führerschein wäre nicht so schlimm, aber einen Guide samt Fahrzeug wollen wir nicht bezahlen. Schade, Westchina wäre bestimmt sehr interessant gewesen.

Das erste Visum das wir beantragen wird wohl das für den Iran sein, damit wollen wir im Frühjahr 2017 beginnen.