China – Nordkorea – Südkorea 2013

China - Nordkorea - Südkorea 2013

Eine Trainingsreise der besonderen Art!

Das war noch nie da: normalerweise führen uns unsere Trainingsreisen nach Südkorea, wo wir exzellente Verbindungen haben und Land und Leute sehr gut kennen. In der Vergangenheit waren wir auch in China, wo wir verschiedene Städte und berühmte Sehenswürdigkeiten besuchten. Großmeister Chen Shihong hat uns die Türen in den weltberühmten Shaolin-Tempel geöffnet und wir konnten gemeinsam mit den Mönchen im Tempel Taekwondo vorführen.

Vom 15. bis 31. August 2013 besuchten wir drei Länder, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: China, Nordkorea und Südkorea. Nordkorea ist ein besonderes Land. Die Teilung nach dem Koreakrieg führte zu unsäglichem Leid in der Bevölkerung und bis heute existiert eine Grenze zwischen Nord- und Südkorea, die zu den gefährlichsten Orten der Welt zählt. In Nordkorea existiert ein für uns bizarrer Führerkult und man liest schreckliche Dinge über dieses Land, das trotzdem ein Teil Koreas ist. Dieses Land zu besuchen und mit eigenen Augen zu sehen, wie man dort lebt war ein ganz besonderes Erlebnis. Eine Reise zu organisieren, die sowohl nach Nordkorea als auch nach Südkorea führt – mit einigen Tagen Aufenthalt in China – war nicht ganz einfach sondern eine Herausforderung.

Das Highlight in Nordkorea war das Arirang Festival in Pyongyang, eine imposante Show mit tausenden Akteuren, die in ungewöhnlich bunten Massenauftritten die Errungenschaften ihres Staates darstellten. Dieses Festival findet jedes Jahr in Pyongyang statt und ist der Höhepunkt vieler Gruppenreisen nach Nordkorea.

Unsere Reise führte zuerst nach Beijing, wo wir einige Tage blieben, dann nach Nordkorea, wo wir ein geführtes Besuchsprogramm durchführten und als Höhepunkt das Arirang Festival besuchten und danach für etwa eine Woche nach Südkorea. Dort machten wir von Seoul aus eine kleine Rundfahrt durch das Land.

 

Reisetagebuch

Am 13. August flog Dr. Mosch nach Seoul voraus um dort alles für die Gruppe vorzubereiten, die zwei Tage später nachkam.

 

China

Treffpunkt war der Transitbereich im Flughafen Incheon, von wo es gleich nach Beijing weiterging. Nach unserer Ankunft in Beijing ging es direkt ins Hotel. Das Dajing Hotel liegt etwas außerhalb vom Stadtzentrum aber bot sehr gute Qualität. Am ersten Tag fuhren wir mit der U-Bahn zum Himmelstempel und anschließend ging es zu Fuß zum Tien An Men-Platz.

Der nächste Tag brachte wiederum ausgezeichnetes Wetter - keine Selbstverständlichkeit in Beijing - und wir fuhren mit einem eigenen Bus ins Stadtzentrum. Der Kaiserpalast mit der verbotenen Stadt war das Hauptziel dieses Tages. Danach ging es zum bekannten Art District und nach Hu Tong. Zum Abendessen waren wir bei der Schwester von Meister Chen eingeladen.

Am dritten Tag besuchten wir die Große Mauer, aber diesmal an einer nicht so überlaufenen Stelle. Mit dem Sessellift ging es hinauf und auf der Sommerrodelbahn wieder hinunter. Anschließend stand noch der Sommerpalast auf dem Programm. Den Abschluss bildete die wohl beste Pekingente der Welt gemeinsam mit unseren chinesischen Führern und der Familie von Meister Chen.

 

Nordkorea

Mit gemischten Gefühlen flogen wir nach Nordkorea. Wir wurden sehr positiv überrascht. Die Einreise gestaltete sich problemlos, unsere Reiseführerinnen erwarteten uns und brachten uns zum Koryo Hotel.

Nach erholsamer Nacht begannen wir das Besuchsprogramm: die verschiedenen Parteidenkmäler und -bauten waren natürlich Pflicht, aber unsere Fremdenführerinnen ermöglichten zwei Höhepunkte: den Nationalzirkus und die Arirang Mass Games. Dieses Spektakel kann man nur in Nordkorea sehen und war der eigentliche Anlass für unseren Nordkorea-Besuch. Im 150000 Zuschauer fassenden Stadion zeigten etwa 100000 Teilnehmer faszinierende Massenszenen mit Tanz, Akrobatik und Laser- und Lichteffekten. Natürlich war es ein Propagandaspektakel aber einmalig in seiner Gigantomanie.

Als Besonderheit wurde uns auch unser Extrawunsch erfüllt: wir konnten den brandneuen Taekwondo-Palast von Pyongyang besuchen. Das Kukkiwon würde dort zirka dreimal hineinpassen, aber es ist nichts los, jedenfalls nicht als wir dort waren. Wir fuhren auch nach Nampho ans Gelbe Meer und nach Kaesong zur DMZ, wo sich Nord-und Südkorea direkt gegenüberstehen. War schon etwas gespenstisch, aber auch die nordkoreanischen Soldaten waren ganz locker.

Wie überhaupt man sagen muss, dass die Bevölkerung sehr nett und freundlich war und wir ausgezeichnet behandelt wurden. Natürlich war kein Schritt ohne Begleitung möglich und so waren wir eigentlich ganz froh, wieder in Beijing zu landen.'

Arirang Games

 

Südkorea

Seoul - zweiter Tag

Nachdem wir endlich mal ausgeschlafen hatten fuhren wir mit unserem Mietwagen ins Art Noveau Hotel in Kangnam. Mittags besuchten wir kurz das Kukkiwon, wo gerade Massenprüfungen der Kinder stattfanden. Danach gab es ein kleines koreanisches Mittagessen gleich ums Eck und anschließend stand ein Besuch im Königspalast und ein Abendbummel durch Insadong auf dem Programm.

Morgen gibt es noch Termine im Kukkiwon und weitere Stadtbesichtigungen.

Gyeongju

Nach etwa fünfstündiger Autofahrt sind wir in Gyeongju angekommen. Der erste Weg führte uns zum Bulguksa und zur Sokkuram-Grotte. Danach ging es zum Hyundai Hotel, wo schon Professor Kim mit drei seiner Studenten wartete und uns zu einem fantastischen koreanischen Abendesse einlud. Am nächsten Tag fuhren wir die etwa 200km nach Daejon, wo das Hanmadang 2013 stattfindet.

Unser Teilnehmer Marco hatte sich leider am Fuß verletzt, so dass er zum Hochsprung mit Apchagi nicht antreten konnte. Entschädigt wurden wir alle durch die Eröffnungsfeier, wo das Kukkiwon Demoteam eine fantastische Vorführung zeigte. Das Team steigert sich von Mal zu Mal und ist sicherlich das beste Demoteam der Welt. Professor Lee Kyu Hyung, vielen von euch von seinem Aufenthalt mit dem Keimyong Team in Wien bekannt, hatte uns ja schon im Kukkiwon in Seoul als neuer Kukkiwon-Direktor empfangen und hielt hier in Vertretung des Kukkiwon-Präsidenten die Eröffnungsrede. Nach den Vorführungen fuhren wir nach Gyeongju zurück.

Auf Wiedersehen!

Nachdem sich ein Teil unserer Gruppe schon gestern in Gyeongju verabschiedet hat (Bernhard und Familie fahren noch nach Gwangju und kommen in etwa drei Tagen zurück) ist heute der letzte Teil der Reiseteilnehmer nach Hause geflogen. Um 10.30 Uhr wurden sie von Dr. Mosch im Hotel abgeholt (Marco hat verschlafen und musste extra geweckt werden - er wollte nicht erzählen, wo er gestern Nacht noch war 🙂 und zum nahe gelegenen Flughafen Incheon gebracht.

Anschließend wurde Dr. Mosch von Vizepräsidenten von LaJust abgeholt und zu einer Fertigungsbesichtigung nach Bundong gefahren. Dort wurde die neueste Generation der elektronischen Kampfwesten (jetzt auch mit elektronischem Kopfschützer!) vorgeführt, die unter der Marke "I-Cross" in Kürze auf dem Markt sein wird. Es handelt sich dabei um genau dasselbe Produkt wie jenes, welches als "KP&P" verkauft wird. Zwar hat "I-Cross" keine WTF-Zulassung, wendet sich aber mit einem günstigeren Preis an Organisatoren von lokalen Meisterschaften und an Vereine, welche mit dem KP&P-System billiger trainieren wollen. In ein paar Monaten werden wir ein Referenzsystem auch bei uns haben.

Übermorgen fliegt Dr. Mosch dann für eine Woche nach Saipan, bevor es am 10. September wieder zurück nach Wien geht. Ein Gruß an alle Daheimgebliebenen und vielleicht Teilnehmer bei der nächsten Trainingsreise - dann wollen wir ein Team beim Hanmadang oder einem anderen Taekwondo-Festival stellen!

 

Eine Fotogalerie dazu gibt es hier, hier sehr ihr ein Video vom Hanmadang und den Arirang Games in Pyongyang .