Korea 2011

Korea 2011

2011 fanden die Taekwondo Weltmeisterschaften in Gyeongu statt. Als Vertreter des Österreichischen Taekwondo Verbandes war Dr. Mosch dazu eingeladen und begleitete die österreichische Taekwondo Mannschaft.

 

Anreise mit Hindernissen

Der Flug nach Korea verlief diesmal nicht so problemlos wie gewöhnlich. Bereits der Zubringerflug von Wien nach Frankfurt hatte eineinhalb Stunden Verspätung, sodass wir nach der Landung in Frankfurt im Bus, der uns über das Rollfeld zum Flughafengebäude brachte an der Asiana-Maschine vorbeifuhren, die uns eigentlich nach Seoul bringen sollte und die gerade zur Startbahn rollte.

Nach einigen Irrungen im riesigen Frankfurter Flughafen fanden wir endlich den Ticketschalter, wo wie auf einen Lufthansa-Flug am kommenden Tag umgebucht wurden – allerdings von München aus. Die Nacht verbrachten wir im Ramada-Hotel in Frankfurt, um 09.00 Uhr früh ging es dann nach München und um 12.00h weiter nach Seoul.

Bei der Ankunft um 05.20 Ortszeit war natürlich unsere Hotelbuchung in Seoul während der Nacht, die wir jetzt im Flieger verbracht hatten verfallen und wir fuhren daher sofort mit dem Mietwagen ins Kukkiwon. Nach einigen Gesprächen und einem raschen Einkauf im Martial Arts Store ging es dann gleich weiter nach Gyeongju.

Fast sechs Stunden waren wir auf der Autobahn unterwegs, weil es wegen verschiedener Baustellen zu kilometerlangen Staus kam. Gegen 18.00h kamen wir dann ins Hotel und fuhren gleich weiter zur Registrierung in die Halle. Das Kolon-Hotel liegt ja gleich neben dem Bulguksa-Tempel, allerdings etwa zehn Kilometer von der Halle und auch vom offiziellen Hyundai Hotel entfernt. Dorthin fuhren wir nachdem uns mitgeteilt worden war, dass das österreichische Team bereits alle Akkreditierungskarten – auch unsere – erhalten hatte.

Schließlich trafen wir das österreichische Team und konnten die Akkreditierungskarten in Empfang nehmen. Jetzt war die Müdigkeit wegen dem Zeitunterschied wieder verschwunden und so saßen wir noch bis drei Uhr früh in der Hotellobby. Am nächsten Tag ging es dennoch schon früh zu den offiziellen Meetings und zur Generalversammlung.

 

Erster Einsatz der Österreicher

Am 2. Mai kam die erste österreichische Wettkämpferin zum Einsatz: Christine Schönegger aus Tirol. Nach einem Freilos schied sie leider im zweiten Kampf gegen Jordanien mit 8 : 3 aus.

Es fällt auf, dass heute auch die Koreaner keinen guten Tag hatten. Die Überlegenheit vergangener Jahre scheint dahin zu sein. die Medaillenränge werden von verschiedenen Nationen besetzt, die teilweise vollkommene Newcomer sind, teilweise aus den favorisierten Ländern (wie gesagt, außer Korea) stammen.

Die Halle ist gut besetzt, außerhalb Koreas keine Selbstverständlichkeit. Die Organisation ist wie gewohnt perfekt. Einen solchen Aufwand kann man sich nur in der Heimat des Taekwondo erlauben. Alleine beim gestrigen Empfang für die Offiziellen im Hyundai Hotel waren etwa dreihundert Personen anwesend – alles was in der Taekwondo-Welt Rang und Namen hat.

Wir hoffen auf ein besseres Abschneiden der Österreicher in den nächsten Tagen, unsere heißen Eisen kommen ja erst.

 
…leider keine Medaille

Heute ging die WM zu Ende und es endete so wie es begann: Ausstieg in der ersten Runde. Bis auf Manuel Mark, der drei Kämpfe gewinnen konnte (unter anderem gegen den Vizeweltmeister aus Kanada) und dann gegen Mali verlor hatten alle anderen Österreicher (insgesamt drei Damen und drei Herren) keine Chance und schieden schon im ersten Kampf aus. Manuel Mark teilte sich immerhin Platz 5 mit drei anderen Wettkämpfern und ärgerte sich über die vergebene Chance auf die Bronzemedaille.

Aber nicht nur aus österreichischer Sicht war diese WM ein Debakel. Für Korea war es noch schlimmer. Das siegesgewohnte Team konnte insgesamt nur drei Goldmedaillen erkämpfen: eine bei den Damen und zwei bei den Herren. Eine Katastrophe, die nur mit einer Schiweltmeisterschaft ohne österreichischen Sieg vergleichbar ist. Damit ging auch die Gesamtwertung verloren. Beste Mannschaft war das Team aus Iran, die restlichen Medaillen verteilten sich auf viele andere Länder.

Zurückzuführen ist das schlechte Ergebnis der Koreaner laut dem Ex-Bundestrainer auf das Training mit den elektronischen Kampfwesten von KP&P, welche von der KTA anerkannt sind. Bei der WM wird aber LaJust verwendet. Die Umstellung auf ein anderes System ist anscheinend nicht gelungen.

Inzwischen sind wir (Dr. Zademohammad und ich) bereits wieder in Seoul und übernachten vor unserem Heimflug in Incheon. Morgen Mittag geht es dann nach Frankfurt und weiter nach Wien. Montag sehen wir uns dann (hoffentlich)beim Training.

Eine Fotogalerie von dieser Reise gibt es hier.